Schweizer Wirtschaft: Standortwandel Uhren, Pillen, Käse, Schoggi, Banken, Franken, das sind heute die Pfeiler der Schweizer Wirtschaft. Und morgen?

Rein statistisch gesehen muss man sich ja keine Sorgen um den Wirtschaftsstandort Schweiz machen. Die Wirtschaftsstruktur ist sehr diversifiziert, in vielen Branchen sind Schweizer Unternehmen in der Weltspitze vertreten – bei Pharmakonzernen (Novartis, Roche), Lebensmitteln (Nestlé), Banken (UBS, Crédit Suisse) oder Uhren (Swatch, Richemont). Im Rohstoffhandel ist sogar die gesamte Weltspitze in der Schweiz ansässig, angeführt vom Mineralölhändler Vitol und dem Rohstoffkonzern Glencore.

Doch dass es auch einer ganzen Branche an den Kragen gehen kann, haben Schweizer Unternehmen schon mehrfach schmerzhaft erfahren. Die Uhrenkrise der 1970er Jahre war ein Beispiel dafür, die Bankenkrise nach 2008 ein anderes – wobei die Branche nicht nur durch die globale Finanzkrise getroffen wurde, sondern auch durch den Druck ausländischer Steuerbehörden.

Eine zusätzliche Bedrohung jenseits der Konjunktur einzelner Branchen geht von der intensiven Einbindung der Schweizer Wirtschaft in die Weltwirtschaft aus. Jeder Rückgang der internationalen Verflechtung, jeder Rückschlag für die ökonomische Globalisierung, kann die Schweizer Unternehmen auf breiter Front betreffen.

Aber gerade in früheren Krisen haben sich auch sowohl Widerstands- als auch Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft gezeigt – Nicolas Hayeks „Swatch” symbolisierte das für die Überwindung der Uhrenkrise. Eine Kombination aus technischem Fortschritt und traditionellen Stärken führte zum neuen Aufschwung einer alten Branche. Vielleicht kann eines Tages „Blockchain” in gleicher Weise die Überwindung der Bankenkrise symbolisieren: Die Entstehung eines „Crypto Valley”-Clusters zwischen Zürich und Zug ist jedenfalls eine der aktuell zukunftsträchtigsten Entwicklungen in der Schweizer Wirtschaft.

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