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Gesellschaft: Soziales Grundeinkommen In einer hoch technisierten Welt muss Arbeit nicht mehr vorrangig dem Lebensunterhalt dienen. Mit einer (nicht ganz bedingungslosen) Variante des Grundeinkommens kann der Fokus stattdessen auf dem Zusammenhalt der Gesellschaft liegen.

Vom alttestamentarischen Zwang, im Schweisse seines Angesichts sein Brot zu essen, bleibt weniger und weniger übrig. Nicht nur das Brot, sondern auch die Butter, und das Dach über dem Kopf, und den Fernseher, und das Internet, und den Notarzt kann die Schweiz allen ihren Bürgern garantieren – ohne Schweiss. Die enge Bindung von Arbeitsleistung und Lebensunterhalt, wie sie dem Menschen beim Auszug aus dem Paradies auferlegt wurde, wird schwächer. Der Spielraum für soziale und ökonomische Experimente wird entsprechend grösser.

Das bedingungslose Grundeinkommen, wie es im Jahr 2016 in der Schweiz zur Abstimmung stand, sollte ein solches Experiment sein: Das Entkoppeln von Arbeit und Lebensunterhalt würde die Freiräume des Individuums massiv vergrössern. Die Risiken allerdings wären ähnlich massiv: Kritiker befürchteten, nicht zu Unrecht, dass eine solche Entkopplung die Gesellschaft an sich zerstören könnte – weil ohne disziplinierenden Leistungsdruck ein grosser Teil der Ressourcen für die individuelle Optimierung aufgewendet werde, von Nageldesign bis Yoga-Wellness. Das bedingungslose Grundeinkommen wurde denn auch mit grosser Mehrheit abgelehnt.

Der Spielraum für Experimente allerdings bleibt. Ein Grundeinkommen, das die Gesellschaft nicht gefährdet, sondern fördert, hätte weit grössere Chancen auf Verwirklichung. Beispielsweise, indem die Vergabe eines Grundeinkommens an die Bedingung geknüpft ist, dass sich der Empfänger für die Gesellschaft engagiert. 2500 Franken im Monat für 1000 Stunden gemeinnützige Arbeit pro Jahr. Und die Gesellschaft, ob Gemeinde oder Kanton oder Staat oder alle zusammen, steckt den Rahmen dafür ab, was als gemeinnützig gilt.

Das kann, und würde, zu Konflikten führen: Soll die Erziehung der eigenen Kinder mitzählen? Das Jugendtraining im Sportklub? Parteipolitisches Engagement? In welchem Ausmass dürften private, gewinnorientierte Unternehmen in diesem Sektor tätig sein? Aber genau solche Diskussionen können eine Gesellschaft immer wieder neu voran- und zusammenbringen. Oder, in Abwandlung des alttestamentarischen Fluchs: Im Schweisse deines Angesichts sollst du deinen Standpunkt vertreten.

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