Gamification: Global Playing Digital Natives sind mit Computer-, Video- und Handyspielen aufgewachsen. Sie werden die Logik der Spiele mit in die Arbeitswelt nehmen, ihre Scores vergleichen und die kurzen Glücksmomente brauchen. Welche Potenziale Gamification am Arbeitsplatz bietet.
Ein Level geschafft, dann gibt es eine Medaille oder neue Ausrüstung, um den eigenen Avatar stärker zu machen. Das neue Pokémon ist ein ganz besonderes, das hat noch niemand anderes. Der Mensch liebt es zu spielen, von Level zu Level zu kommen und seinen Fortschritt mit seinen Freunden zu vergleichen. Die Digital Natives, die mit Computern, Konsolen, Online-Games und Smartphones aufwachsen, spielen in jeder freien Minute, bevor sie sich langweilen. Sie lieben das einfache, aber primitive System der Spiele: Leistung, Belohnung, mehr Leistung, Belohnung. Es bringt instant satisfication, einen kurzen Glücksmoment, ein bisschen Serotonin.
Fitness-Apps machen es, Dating-Apps machen es, Apps zum Sprachenlernen nutzen es – warum nicht auch ein bisschen mehr Gamification am Arbeitsplatz? In einer Gesellschaft, in der Arbeit immer mehr zum Statussymbol und zur Selbstverwirklichung wird, anstatt nur reines Geldverdienen ist, reicht ein normales Gehalts- und Beförderungssystem mit Boni und Dienstwagen nicht mehr aus, um die Mitarbeiter zu motivieren. Die Menschen definieren sich nicht mehr über das, was sie verdienen, sondern über das, was sie am Arbeitsplatz erleben. Und sie vergleichen sich. Die Gamification des Arbeitsplatzes bietet hier ganz neue Anreize.
Wenn am Arbeitsplatz digitale Medaillen für erreichte Ziele vergeben werden, dann geht es nicht mehr darum, wer am längsten im Büro sitzt (aber vielleicht gar nicht wirklich arbeitet) sondern darum, wer die Zeit am produktivsten nutzt. Wenn es eine Peer-Review gibt, bei der Mitarbeiter die Ideen eines Kollegen bewerten, dann ist das Lob für Kreativität nicht mehr von der Meinung des Chefs, sondern von der Meinung aller abhängig. Und wenn Mitarbeiter sich weiterbilden, indem sie in kleinen Tutorials ihre Fähigkeiten verbessern und für jede Weiterbildungs-Einheit Punkte bekommen, dann haben sie daran auch wieder mehr Spass.
Eine Beförderung dauert und ist harte Arbeit. Bis dorthin gibt es wenig Anerkennung und viele Menschen resignieren unter diesen Umständen. Bei einer Gamification der Arbeit gibt es diese kurzen Glücksmomente, die kurzfristige Anerkennung, öfter. Die Mitarbeiter werden regelmässiger motiviert und können ihre Leistung mit anderen vergleichen. Das grosse Problem: Spielen macht süchtig. Und wollen wir wirklich süchtig nach Arbeit sein?
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Personaldienstleister: swissstaffing.ch/Mitglieder
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1
Big Data: Permanente Optimierung
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Arbeitszeitverkürzung: Keynes’ geplatzter Traum
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3
Gamification: Global Playing
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4
Motivation: Like it Yourself
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5
Gesellschaft: Soziales Grundeinkommen
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6
Gesellschaft: Der nächste Status
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7
Weiterbildung: Coaching für Alle
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8
Bildung: Instant Learning
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9
Arbeitssuche: Job-Tinder
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10
Schweizer Wirtschaft: Standortwandel